Wie klar wir es auch
zu trennen versuchen: das Wesentliche
vom Unwesentlichen
das Notwendige vom Überflüssigen
das Besondere vom Beliebigen
das Geliebte vom Überdruss
die Spreu vom Weizen:
am Ende entgleitet uns alles
was uns nicht schon unterwegs
abhanden gekommen ist
und liegt losgelassen
von Hand und Gedächtnis
wie trockenes Laub
in einem verwilderten Garten
Für einen kurzen Moment noch
wirbelt der Wind durcheinander
was uns lieb war
und was wir gar nie wollten
was uns wichtig war
und was uns belanglos schien
Dann wird es still und die Spreu
kehrt zum Weizen zurück
und alles beginnt wieder
ohne uns von vorne
4. Mai 2012 um 14:21
Sehr schönes Gedicht !
MfG Ferdi